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Urlaub an der Ostsee Wie verstreute Mosaiksteine liegen die Eindrücke der Ostsee nebeneinander, ohne ein Bild zu ergeben. Erst eine Kreuzfahrt auf der Ostsee für diese Mosaiksteine zum Bild eines großartigen Kulturraum zusammen. Auch wenn die Wikinger keine Spuren auf dem Wasser hinterlassen haben, so haben sie doch den Ostseeraum entscheidend geprägt - als Händler und Gründer von Städten weit mehr denn als räuberischer Krieger. Wer, an Deck eines Kreuzfahrtschiffes stehend, einem der typischen Ostsee Fischkutter sieht, mag sich vorstellen, wie groß die Handelsschiffe zur Wikinger Zeit waren: halb so breit wie der Kutter, etwas länger vielleicht, aber offen! Welch ein Fortschritt müssen die Koggen der Hanse gewesen sein, die ihre kostbare Fracht unter Deck transportieren konnten! Es sind die Jahre von 800 bis 1500, als der Ostseeraum eine erste Blütezeit erlebte. Schlösser und Bauten zeugen davon, dass auch im Norden große Herrscher, aber auch die reichen Bürger der Hansestädte danach strebten, sich ein Denkmal zu setzen. So viele interessante Metropolenhauptstädte wie auf einer Ostseereise werden auf keiner anderen Kreuzfahrt besucht, selbst im Mittelmeer nicht, das nun wahrlich nicht arm ist an bedeutenden historischen Stätten: Schloss Amalienborg, Kopenhagen, die Altstadt von Stockholm, Helsinki oder die Paläste in Sankt Petersburg - jeden Tag wartet eine neue, interessante Stadt auf die Kreuzfahrtgäste, die über Nacht bequem und unterhaltsam reisen. An Land wäre solch eine Rundreise wesentlich zeitaufwändiger - auch unter diesem Gesichtspunkt ist eine Kreuzfahrt die beste Reiseform für alle, die den Ostseeraum als Ganzes kennenlernen möchten. Wie ein Stöpsel im Abfluss liegen die dänischen Inseln zwischen der Ostsee und dem Fehrmarn-Belt. Der kürzeste Weg in die Ostsee und aus ihr heraus führt durch den Skagerrak. Größere Schiffe wählen jedoch die längere und tiefere Route durch den großen Belt und den kleinen Welt. Die dänischen Inseln haben etwas liebliches, heimeliges, aber Kreuzfahrtgäste bekommen davon nur einen schemenhaften Eindruck. Der einzig bedeutende Kreuzfahrhafen des Inselreichs ist Kopenhagen, nur in seltenen Ausnahmefällen werden auch kleinere Häfen angelaufen. So beschränkt sich das Sightseeing der dänischen Küste mit ihren zahlreichen Buchten auf einen flüchtigen Blick über die Reling. Die schönsten Passagen haben den längsten Weg: Quer durch die Dühnen an seiner engsten Stelle, wo sich ein schöner Blick auf das direkt am Wasser erbaute Schloss Kronkerke ergibt. Auch wenn das Schiff unter der Brücke über den großen Belt durchfährt, sammeln sich die Kreuzfahrtgäste gern zum Erinnerungsfoto. Ein seltener Anblick sind die Kreidefelsen von Aurum in der Nähe, weil sie oft nachts passiert werden. Wenn die Kreuzfahrtschiffe am Abend Kiel, Rostock oder Kopenhagen als Ausgangshafen verlassen, ist nun nur in den hellen Nächten im Sommer für Nachtschwärmer sichtbar. Die gegenüberliegenden Kreidefelsen von Rügen hingegen sind bei einigen Reedereien fest den Fahrplan integriert. So bieten die Aida-Club Schiffe am Abend vor der Rückkehr nach Rostock eine Panoramafahrt entlang der Steilküste von Rügen. Dagegen erschließt sich die baltische Küste Mecklenburg-Vorpommerns von Bord aus kaum- zu flach ist das Wasser dort. Die Hansestadt Stralsund steht nur in den Programmen von Flusskreuzfahrt-Reedereien, die eine Route von Berlin nach Stralsund über die Oder, das Stettiner Haff oder Usedom anbieten. Mit einem Hochseeschiff ist diese Passage nicht möglich. Anders sieht es mit der Nehrung und der Haffküste zwischen Danzig und Gdingen aus. Die Halbinsel ist beim Auslaufen von Gdingen zu erkennen, dass als Kreuzfahrerhafen für Danzig dient. Die Nehrung mit ihren endlos erscheinenden Sandstränden und den hohen Bühnen ist ein beliebtes Ziel für Landausflüge. Auch das einstige Königsberg wird dank neuer Kaianlagen zunehmend auch von größeren Kreuzfahrtschiffen angelaufen. Zu den Landschaftsformen, die vom Schiff aus gut zu erkennen sind, gehört auch die schwedische Küste.
